Nachdem es bereits 1887 im Sedanverein Altenburg Gedanken zur Errichtung eines Bismarck-Gedenksteines gab, wurde dieses zunächst nicht weiter verfolgt.
Elf Jahre nach der Ehrenbürgerschaft Bismarcks in Altenburg (07.03.1895), wurde der Grundstock für den Bismarckturm durch eine großzügige Spende des Zigarrenfabrikanten und Kommerzienrat Edmund Schmidt gelegt. 1910 entwarf Baurat Alfred Hermann Wanckel, gemeinsam mit dem Altenburger Künstler und Bildhauer Otto Pech (Pix), das Baukonzept für einen Aussichtsturm.
In Anlehnung an die zwei noch existierenden Warttürme der Stadt, sollte er im 3 Jahre zuvor gegründeten Herzog-Ernst-Wald (heute Stadtwald) entstehen. Da die geplante Einweihung am 100. Geburtstag von Bismarck dem 01.04.1915 aufgrund der Kriegsereignisse nicht stattfinden konnte, wurde die Feier auf den 02.09.1915 (Sedanstag) verlegt.
Der in Stampfbeton errichtete, ca. 33 m hohe Turm, hatte in der Rundung beim Eingang ein von O.Pech erstelltes Bismarckporträt mit den Jahreszahlen 1815 – 1915 und dem Bismarck-Spruch: „Wir Deutschen fürchten Gott, sonst nichts auf der Welt!“, welches nach dem 2. Weltkrieg ungeklärt entfernt wurde.
Seit seiner Erbauung wurde der Turm als Ausgangs- und Zielpunkt für Spaziergänge der Bevölkerung durch den Wald und als Aussichtsturm mit Blick über Altenburg und das Osterland genutzt. Von 1948 bis 1989 wurde vom Rat der Stadt, später des Kreises, der FDJ (Freie Deutsche Jugend) der Turm zur Nutzung überlassen. Im Zuge der Umsiedlung der Freilichtbühne vom Schlosshof zum, seit 1949 so genannten „Turm der Jugend”, wurde nicht nur eine Bühne vor der Nordseite des Turmes errichtet, sondern auch die Freiterrasse auf dem Sockel des Turmes mit halbsteinigen Wänden und Glasziegelfenstern zugemauert.
Im Jahr 1977 wurden zur ganzjährigen Nutzung auf der Aussichtsplattform Fenster eingebaut. Die 1986 er-richteten Bungalows und Schuppen für die Ferien-lager der „Jungen Pioniere” und später des „Erholungs- & Freizeitzentrum des Kinder- & Jugendcenters Altenburger Land” mussten 2009 aufgrund von Asbestverseuchung abgerissen werden.
Das Mitte der 90iger Jahre wieder offiziell zu „Bismarckturm” umbenannte Objekt beherbergte seit Juli 1998 bis zu seiner endgültigen Schließung 2009 die Dauerausstellung „Flora und Fauna des Stadtwaldes” im Zusammenwirken mit dem Mauritianum.